
Egal ist achtundachtzig, aber „88“ ist nicht immer egal…
oder
WENN SAMSTAG DER 21. ZU FREITAG DEM 13. WIRD
Achtung, die Einleitung wird dieses Mal sehr ausführlich! Wer direkt bei der Ori einsteigen will, muss bis zu dem Bild mit der Stoppuhr herunterscrollen…
Da parallel zu Ori in Dülken auch bei uns zu Hause Spielerunde stattfand, war der gesamte Vormittag stressig. Als um 11 Uhr die ersten Spieler zum Frühstücken eintrudelten, konnte auch ich mich in Ruhe hinsetzen und meine Brötchen essen. Danach wollte ich mich ori-fertig machen. Aber das T-Shirt, also DAS T-Shirt war seit der letzten Ori noch nicht gewaschen! Also habe ich es schnell von Hand durchgewaschen und trockengebügelt. Das Bügeln dauerte allerdings schon etwas länger und ganz trocken war es am Ende auch nicht. Egal, ich musste los, war schon spät dran. Um Viertel nach wollte ich bei Eva sein und es war schon 10 nach und es sind 10 Minuten zu ihr… Ich habe mich schnell verabschiedet und bin losgefahren. Etwas zu schnell allerdings. Bei der 30er-Zone am Kindergarten bin ich geblitzt worden. 🙁 Nach Dreiviertel der Strecke zu Eva fiel mir auf, dass ich ja erst um Viertel nach 1 bei Eva sein wollte und nicht um Viertel nach 12! So habe ich wieder kehrtgemacht und bin nach Hause gefahren ohne dort groß Bescheid zu sagen, dass ich wieder zurück bin. Schließlich waren alle mit Regelerklären oder Spielen beschäftigt und ich wollte nicht stören. Pünktlichst bin ich dann wieder losgefahren (und gaaaanz langsam in der 30er-Zone), um erst zu tanken und dann Eva einzusammeln. An der Tankstelle stellte ich dann fest, dass ich mein Portemonnaie vergessen habe. Das Benzin war aber schon getankt! Das ist mir noch nie passiert. 🙁 Dem Kassenmann habe ich vorgeschlagen, dass ich schnell nach Hause fahre und mein Geld hole, aber da um 13:30 Uhr Kassenschluss sein sollte, ging das nicht. Der Chef musste also kommen und entscheiden. Meinen Personalausweis hatte ich auch nicht dabei, so dass ich ihn auch nicht als Pfand dort lassen konnte. Er fragte mich dann nach meinem Handy. Gut, ein Handy ist es, aber kein Smartphone. Er hat etwas komisch geguckt und nochmal nachgefragt, ob ich es auch wiederhaben wollte (natürlich!) und dann bin ich wieder nach Hause gefahren, habe mein Portemonnaie geholt, die Tankrechnung bezahlt und mein Handy wieder ausgelöst. Ich habe noch kurz überlegt, ob ich Eva schreiben sollte, dass ich gleich da bin, aber bis das Handy wieder hochgefahren wäre und ich die Nummer gesucht hätte, wäre ich auch da; sie wohnt schließlich nicht weit von der Tankstelle weg. Als ich bei ihr ankam, war sie in großer Sorge, weil sie zwischendurch zu Hause angerufen hatte und mein Mann mich vor über einer Stunde verabschiedet hatte. Prompt klingelte dann auch mein Handy (ja, da war es wieder an) und mein Mann wollte wissen, was passiert sei. Ich vertröstete ihn auf abends und Eva auf die Fahrt. Ich wollte jetzt keine Experimente machen mit Über-Land-fahren oder so und schlug den Weg zur Autobahn ein. Anfangs lief das auch noch ganz gut. Was ich nicht bedacht hatte, war, dass Gladbach ein Heimspiel hatte. Wir waren also nicht die einzigen, die auf der Autobahn in dieser Richtung unterwegs waren. Und die geplante Ankunftszeit laut Navi wurde immer später. Und später. Um halb 3 sollte die Fahrerbesprechung stattfinden und das Navi war von 14:06 Uhr mittlerweile bei 14:24 Uhr angelangt. Dürften wir überhaupt noch teilnehmen, wenn wir nach einer bestimmten Zeit ankämen? Also zum Beispiel nach halb 3?? Glücklicherweise mussten wir am nächsten Autobahnkreuz Richtung Venlo fahren und die Fußballfans fuhren in die andere Richtung. Puh! Ab da lief es dann wieder zügig und wir kamen gegen 20 nach 2 im Startlokal an. Ein Parkplatz war auch noch frei und wir konnten schon einen ersten Blick auf die OK mit der „88“ erhaschen (die uns später noch dauerhaft beschäftigen sollte 🙂 ).
Nach so viel Aufregung haben wir auch erstmal unseren ganzen Kram im Auto gelassen. Erst nach der Fahrerbesprechung, bei der wir erfuhren, dass das Gewerbegebiet Mackenstein dieses Mal gar nicht Teil der Ori ist (schade eigentlich, das gehörte irgendwie immer dazu!), habe ich ein Spiel aus dem Auto geholt. Vielleicht hätte ich nach dem Verlauf des bisherigen Tages nicht gerade ein Würfelspiel auswählen sollen, aber „Heckmeck am Bratwurmeck“ ist schnell gespielt. Anfangs lief es wirklich genauso schlecht bei mir wie vermutet. Nach einem Superwurf mit drei Würmchen kamen als nächstes vier Einsen und ein Wurm. Ich musste also die Einsen herauslegen und den letzten Würfel erneut würfeln. Noch eine 1. Also gar nix! Eva war zwischen Belustigung und Mitleid hin- und hergerissen. Ich habe gar nicht mitbekommen, wann sich das Blatt gewendet hat, aber komischerweise hatte ich am Ende gewonnen. 🙂
Dieses Mal waren wir rechtzeitig fertig für unseren Start. Die Wunschstartnummer „19“ hatte auch geklappt, so dass es um 15:19 Uhr für uns so weit war.
Wie wir bereits erwartet hatten, ging es die linke Ausfahrt vom Parkplatz runter und an der „88“ vorbei. Danach führte uns die Aufgabe zur Sollzeitprüfung. Wie bereits das eine oder andere Mal erwähnt, können wir das überhaupt nicht und entsprechend stressig ist das für uns. Direkt davor gab es auch noch eine Stempelkontrolle und vermutlich ist es der ganzen Aufregung geschuldet, dass Eva unsere Bordkarte zum Stempeln herausreichte und vergessen hatte, die „88“ zu übertragen. Ich hatte es noch gesehen und gerufen, aber in dem Moment war der Stempel schon auf der Karte gelandet. Eva hat sich geärgert. Sehr. Und lange! 🙂 Bei mir passte es zum bisherigen Tagesverlauf und ich fand es nicht weiter schlimm, auch wenn das direkt unser erster Fehler war. Die Sollzeitprüfung verlief wie gewohnt eher schlecht: Wie haben 2 Sekunden länger als die vorgesehenen 30 Sekunden gebraucht und hatten damit die drittschlechteste Zeit von allen 33 Teilnehmern.
Danach stellt uns die Aufgabe vor neue Schwierigkeiten. Striche durften nach dem geforderten Befahren nicht mehr komplett befahren werden. Wie sollten wir nun aus dem Gebiet wieder herauskommen? Die einzig mögliche Lösung war, in die Sackgasse mit dem extra eingezeichneten Wendehammer zu fahren, auch wenn uns das Befahren einer Sackgasse ohne Fahrtauftrag dort hinein widerstrebte. Das schien aber die richtige Lösung zu sein, so dass wir diese Option für die weitere Strecke im Hinterkopf behielten.
Aufgabe 2 wirkte eher unspektakulär, aber in Dülken muss man immer aufpassen! 🙂 Und tatsächlich hat das „E“ am Endepfeil die Straße gesperrt, so dass man einen kleinen Umweg fahren musste. Aufgabe 3 bescherte uns die erste Wendekontrolle für diesen Tag, aber seit wir da mal einen Fehler gemacht haben, hat sich uns eingebrannt: „Anhalten und neu ausarbeiten“ und da das klappt, haben die WKs ihren Schrecken für uns verloren. An der Stelle war sie auch höchst willkommen.
Aufgabe 4 führte nach der Fahrt noch zu viel Diskussionsbedarf bei den Teilnehmern und einem abgelehnten Einspruch. Es gab zwei Sackgassen, die wir mehrfach befahren mussten, um alle Fahrtaufträge zu erledigen, aber da der Fahrerbrief die Anweisung enthalten hatte, dass „gleichlange Strecken bis zur DK in Uhrzeigerrichtung“ zu befahren seien, hätte man die Wendehämmer auch im Uhrzeigersinn entlang fahren sollen. Auf die Idee wäre ich nie(!) gekommen! Und eben das führte im Anschluss an die Fahrt zu vielen Diskussionen in Bezug auf Rechtsfahrgebot und vorgeschriebener Fahrtrichtung in Wendehämmern. Na ja, wir sind jedenfalls immer falschrum (also eigentlich für uns richtigrum, aber falschrum im Sinne der Aufgabe 🙂 ) dort langgefahren und haben uns immer brav den Stempel in die Bordkarte geholt. Letzten Endes gab es dabei für uns zwei Fehler, vermutlich einen für jede Sackgasse, obwohl wir 3 falsche „L“-Stempel und einen falschen „K“-Stempel hatten. Also eine durchaus faire Bewertung! Was bei dieser Aufgabe aber keinesfalls vergessen werden darf: Wir hatten unsere allererste Fischgräte!
Und die haben wir komplett richtig gelöst! Ich bin schon ein wenig stolz… 🙂
Die folgende Aufgabe 5 führte uns aus dem Gewerbegebiet wieder heraus und wirkte anfangs auch unspektakulär. Erst wenn man versuchte, von dem „E“ in Aufgabe 5 zu dem „A“ von Aufgabe 6 zu kommen, wurde es schwierig. Aufgabe 5 endete mit zwei Strichen in einem Kreisverkehr und Aufgabe 6 begann in eben diesem Kreisverkehr. Und da Striche nicht mehr komplett befahren werden durften, mussten wir den Kreisverkehr verlassen und von unten anfahren anstatt einfach eine weitere Runde zu drehen.
Weiter ging es Richtung Eisstadion in Grefrath. Es gab eine Aufgabe auf dem Parkplatz zu lösen, die dieses Mal aber auch nicht nur unspektakulär wirkte, sondern auch war. 🙂 Die übrigen SKs und OKs, die man so gesehen hat, galten vermutlich für die anderen Klassen. Auf jeden Fall endete die Aufgabe mit der DK. Die neue Bordkarte führte Eva dann den vergessenen Eintrag (erwähnte ich schon, dass sie sich geärgert hat? Sehr?) wenigstens nicht mehr bei jedem Stempeln durch die verschobenen Einträge vor Augen.
In Aufgabe 9 mussten wir nach dem ersten Strich eine Art „V“ auf einem Parkplatz anfahren, durften im Anschluss aber nicht direkt den Endepfeil fahren, weil wir dann den Strich noch einmal komplett entlang gefahren wären. Also südwärts den Parkplatz verlassen und uns von dort wieder dem „E“ nähern. Die erste Abbiegeoption wurde zunächst durch ein Pferdedings versperrt (Eva weiß bestimmt das richtige Wort), dann war dort nur für Anlieger frei. An der nächsten Möglichkeit hing erfreulicherweise eine Wendekontrolle, so dass wir einfach
neu ausarbeiten kehrtmachen konnten.
Um zum Start von Aufgabe 11 zu kommen, hätten wir fast einen Denkfehler gemacht, aber da wir die OK mit der “35” schon gesehen hatten, führte uns diese auf die richtige Spur zurück. Die folgende fehlende Straßenbegrenzung entdeckten wir auch – dafür war es bestimmt gut, dass wir am Mittwoch mit den Vorjahresaufgaben geübt hatten, da dort jede Menge Straßen nicht doppellinig waren.
Das aufmerksame Auge hielt jedoch nicht bis zur folgenden Aufgabe an. Gleich beim Punkt mit dem “A” haben wir übersehen, dass das “A” die Straße sperrt. Somit haben wir die OK “26” notiert, die eine Negativkontrolle darstellte. Punkt 5 führte uns auf einen Feldweg mit Rush-hour: Zwei Traktoren auf einmal. 🙂 Immerhin sieht man auch, wie gut das Wetter war, obwohl heftiger Regen vorhergesagt gewesen war. Wie wir uns schon dachten, führte Aufgabenteil “n” (folgen Sie der K42 1000 m) am “E”-Punkt vorbei, so dass wir das kleine Dreieck nochmal zurück fahren mussten. Und nochmal neu für das “A” der Folgeaufgabe.
In dieser Aufgabe 13 trafen wir dann auf eine OK an einer für uns gesperrten Straße. Nachdem wir früher nie verstanden hatten, was das mit der “vorhergehenden Fahrtrichtung beibehalten” bedeuten sollte, hatten wir vor dem Losfahren heute die Erleuchtung und waren sehr froh, dass wir einfach locker weiterfahren konnten und nicht in Verzweiflung gerieten. 🙂 Kurz darauf kamen wir zur Stempelkontrolle mit dem “O”. Dort wurden wir schon begrüßt mit “Ah, die 19 ist da!” Wurden wir schon vermisst? 😉
Für Aufgabe 14 mussten wir wieder die kürzere Strecke messen, aber leider war unser “Lineal” kurz vorher in den Spalt zwischen Mittelkonsole und Sitz gefallen und musste erst wiedergefunden werden. Eva hat von vorne aus unter dem Sitz gesucht, ich von der hinteren Türe aus. Meine Ausbeute war eine verschrumpelte Tomate aus dem Tomatenschälchen, das Eva nach der Schwelmer Ori im Juni(!) unter dem Sitz vergessen hatte. Die anderen hatte ich ja abends herausgeholt, aber die eine muss noch übrig geblieben sein… Immerhin hat Eva unser “Lineal” wiedergefunden – und sich beim anschließenden Einsteigen den Kopf gestoßen. Wenigstens die Messung war dann richtig und hat uns die Negativkontrolle erspart.
Aufgabe 15 war riesig. Wir sind versehentlich in einen Feldweg eingefahren, an dem die “23” stand, haben dann aber gemerkt, dass wir dort falsch sind und die “23” wieder gestrichen. Dank doppelter Buchführung (gut, bei der “88” war sie nicht ganz so gut 🙂 ) war das auch problemlos möglich. Statt dessen gab es dann am nächsten Sperrschild die “58” zu notieren – und für uns die Strecke neu auszuarbeiten. Das hat aber gut geklappt und auch der Übergang zur nächsten Aufgabe hat gut funktioniert. Allmählich wurde es aber dunkel und die OKs in Folge leider nicht mehr so gut zu erkennen. Die Schilder haben nicht komplett reflektiert, sondern hatten nur unten eine kleine Reflektorfläche, so dass wir sie oft erst spät gesehen haben. Immerhin haben wir keines verpasst!
Bei der letzten Aufgabe kamen wir wieder in das Gebiet, in dem wir zu Beginn der Ori schon gewesen waren. Es hieß also, auf Striche und Sperrungen aus den Voraufgaben zu achten. Grundsätzlich ist das auch gut gelungen, aber ein “X” aus Aufgabe 2 ist uns dadurchgegangen. In Summe waren wir also nun bei 50 Fehlerpunkten.
Zu guter Letzt, vor Einfahrt in den Parkplatz, war nochmal die “88” zu notieren. Eva hat sich immer noch geärgert. 🙂
Mit ca. einer Stunde Verspätung sind wir ins Ziel gekommen und hatten Durst. Und Hunger! Und im Ziel haben wir auch erst die Diskussionen über die Fahrtrichtung im Wendehammer mitbekommen. Die Auswertung der ersten Etappe hing auch schon. Sah ganz gut aus: Zusammen mit einem anderen Team hatten wir 30 Strafpunkte, alle anderen 60 oder 70.
Allerdings hatten wir natürlich die schlechtere Zeit aus der Sollzeitprüfung. Bis zum nächsten Aushang dauerte es dann ein wenig, aber offensichtlich waren unsere 20 Strafpunkte aus der zweiten Etappe ganz gut und somit weder die vergessene “88” noch irgendwie relevant (Eva hätte sich sehr geärgert, wenn wir deswegen einen Platz abgerutscht wären – egal von welchem Platz!) noch die vergeigte Sollzeitprüfung. Juhu, gewonnen!
Und das trotz des gefühlten Freitags des Dreizehnten…
Ach ja, eine Runde “SET” konnten wir auch noch spielen. Bei “Händler der Karibik” reichte es für mich nur zum Erwerb der ersten Karte, danach kam auch schon die Siegerehrung. Ich hätte aber bestimmt gewonnen! 🙂
Die Ori hat uns wieder sehr viel Spaß gemacht. Die Aufgaben sind zwar in Dülken immer sehr anspruchsvoll, aber dadurch kann man wenigsten auch Fehler machen, weil alle Teams irgendwo Fehler machen.
Und für mich hat der so mies begonnene Tag doch noch einen versöhnlichen Abschluss gefunden. 🙂
(Gut, auf dem Heimweg hat uns das Navi noch veräppelt und uns in eine Straße geschickt, die bei der letztjährigen Ori eine Rolle gespielt hatte und über die wir uns kurz zuvor unterhalten hatten, und uns dann in die alte Straßenführung abbiegen lassen, um dann wieder auf die Hauptstraße zurückkehren zu lassen. An der Einmündung durften wir danach dann geradeaus weiterfahren.)
2 Gedanken zu „Egal ist achtundachtzig, aber „88“ ist nicht immer egal…“
Oh ja, ich habe mich geärgert, sehr!
Und um so mehr gefreut, dass wir dann doch gewonnen haben, sogar trotz dieses blöden Fehlers zu Beginn.
Vielen Dank an Sabine, für den wieder so unterhaltsamen Bericht unserer Fahrt 😉
Eva
Herzlichen Glückwunsch.
Es macht einfach enormen Spass diese Art von Berichterstattung zu lesen. Schade das Ihr am 10. März 18 nicht bei uns starten könnt.
Habt eine gute Zeit bei schönen Spielen….zur Winterzeit.
Herzlichen Grüße
Willy Willms