
Pause beendet – Ori in Solingen
Eva und ich hatten es das ganze Jahr noch nicht geschafft, auch nur eine Ori gemeinsam zu fahren. Die in Solingen passte aber in unser beider Terminkalender und so traten wir bereits zum sechsten Mal dort an. Auf der Fahrt zu Eva fiel mir auf, dass ich unser großes Klemmbrett zu Hause vergessen hatte. Und ohne dieses wollte Eva gar nicht erst antreten. 🙂 Glücklicherweise hatte sie aber auch eines im Keller und so konnten wir ohne große Verzögerung aufbrechen. Auf der Strecke gab es wieder viele Pferde und Schäfchen zu gucken – besonders beeindruckt hat uns aber das „kackende Reh“ neben der Autobahn.
In Startlokal wurden wir mit „Ah, Ihr wollt doch bloß wieder ein Zöppken gewinnen!“ begrüßt. Nun ja, wir können uns Schlimmeres vorstellen! 🙂

Wir fanden einen freien Tisch mit viel Platz für Pflaumenkuchen mit Sahne und unsere Spiele. Und den Fahrerbrief! 🙂
Dann wandten wir uns den Spielen zu, was am Nachbartisch für Verwirrung sorgte. Wir müssten uns doch auf den Fahrerbrief konzentrieren und auf die Fahrt vorbereiten!

Nun ja. „Farmer Olaf“ hatte niedliche Grafiken, ein witziges Schachtelinnendesign, war aber spielerisch eher langweilig und zäh. Nachdem meine Felderwirtschaft irgendwann ins Laufen gekommen war, tauschte ich irgendwann auch eine für sie wichtige Karte mit Eva, damit sie überhaupt mal was tun konnte. Zu viert ist das vermutlich noch frustrierender!
Vom Start aus sollte es eine Gleichmäßigkeitsprüfung geben. Strecke und Kilometerschnitt waren vorgegeben und so war es ein Leichtes, die Zeit auszurechnen: 10 Minuten und 57 Sekunden nach dem Start sollten wir unsere Bordkarte auf dem vorgesehenen Parkplatz abgeben. Wir hatten zwar keine Funkuhr mit, aber Eva hatte bei der Ausgabe der Fahrtunterlagen ihre Stoppuhr zur vollen Minute der dort stehenden Funkuhr gestartet und so wollten wir pünktlich um 16:03:57 🙂 die Bordkarte abgeben. Der Plan war, zügig bis dort zu fahren (es sollte ausreichend Zeit zur Verfügung stehen, hier es) und in der restlichen Zeit schon mal die nächsten Aufgaben durchzugehen. Die Wirklichkeit sieht immer anders aus und so waren nach dem Einbiegen aus dem Parkplatz nur noch wenige Sekunden übrig, so dass ich schnell rausgesprungen bin. Bei Eva dauert das mit dem großen Klemmbrett, der Lupe und den Stiften deutlich länger.
Puh, das hatten wir geschafft und nun konnten wir stressfrei den Rest der Ori angehen. Und entspannt wie wir waren, fuhren wir uns gleich den ersten Fehler ein. Wir wussten, dass die Brücke über die Wupper jetzt anders verläuft und sprachen sogar noch darüber, ob das wohl ein Problem sei. Nee, kein Problem. Doch! Die Wendekontrolle „A“ ging uns somit durch die Lappen.
Aufgabe 2 stellte uns vor keine Herausforderung – dachten wir zumindest. Dass das „E“ die Straße sperrt, ist uns erst im Ziel aufgegangen… Zwei Aufgaben, zwei Fehler.
Und dann kam Aufgabe 3: Ein altbekanntes Gewerbegebiet mit Zusatzanweisungen: Punkte zweimal und Pfeil nur einmal in voller Länge befahren. Außerdem als vierten Aufgabenteil den Höhenpunkt anfahren.
Hier gab es einen „Strichwurm“. Was uns beim Lesen des Fahrerbriefes und beim anfänglichen Lösen noch klar erschienen war, brachte uns nun zum Grübeln. Ist der Strichwurm ein eigener Aufgabenteil? Oder wird der aufgesplittet und zusammen mit den übrigen Aufgabenteilen nach und nach befahren? Gut, Teil 1 und 3 des Striches waren so oder so identisch zu lösen, aber danach? Wir entschieden uns für einen Halt auf dem Seitenstreifen und zogen Peters Ori-Ratgeber zu Rate. Mist, nichts zu Strich- oder Pfeilwürmern. Eine Entscheidung musste her: Wir würden ihn aufsplitten und nach und nach befahren – und das war am Ende wohl auch richtig, juhu!
Die Solinger hatten den Tag mit schönstem Wetter für einen Familienausflug genutzt. Bei ganz vielen Stempelkontrollen waren die Kleinen mit am Start und haben eifrig gestempelt! Das Wetter war sogar so gut, dass wir uns für die Ausarbeitungspausen immer einen Schattenparkplatz suchten, weil es in der Sonne echt heiß wurde.


In Aufgabe 4 haben wir das die Straße einlinig machende „E“ glücklicherweise erkannt. Bis Aufgabe 7 gab es auch keine weiteren Schwierigkeiten. Diese Aufgabe hatte es aber in sich! Nach dem Passieren einer Wandergruppe mit niedlichen Alpakas ging es los: Kartenskizze mit einem deutlich einkopierten Kartenausschnitt, einem versteckten und einem Haufen Chinesenzeichen, die in einer bestimmten Reihenfolge befahren werden sollten. Bei Ausarbeitung der Strecke war für uns völlig klar, dass der kleine Punkt in der Nähe des Murbaches als viertes angefahren werden sollte, da das vom Parkplatz aus die nächste Aufgabenstellung sein sollte. Und da anschließend ein Pfeil in Gegenrichtung kam, musste doch da eine Wendekontrolle hängen! Hing aber nicht. Wir suchten herum, trafen noch drei andere Teams, fuhren sogar noch etwas weiter, aber wurden nicht fündig. Immerhin standen zwei Rehe auf der Wiese, die für diesen Abstecher entschädigten. 🙂 Hinterher stellte sich heraus, dass dieser Abstecher gar nicht vorgesehen war und den Veranstaltern durchgerutscht war. Macht nichts, der Rest der Aufgabe lief wie geschmiert und war richtig!
Aufgabe 9 wollte uns mit einer in die Karte gemalten OK auf die falsche Fährte locken, aber wir ließen uns nicht locken und fanden nach der DK auch den, in dieser Aufgabe geforderten, zweitkürzesten Weg zu dem Punkt.
Ein aus den Vorjahren bekanntes Gewerbegebiet erwartete uns in Aufgabe 11. Die erste Runde bis zum Parkplatz war noch problemlos. Auf dem Parkplatz sprang uns die Orientierungskontrolle (im Gegensatz natürlich zur offensichtlichen Stempelkontrolle) nicht sofort ins Auge, aber wir sahen sie dann doch. Dann ging es wieder raus aus dem Gewerbegebiet, um nicht gegen den Pfeil zu fahren. Hinter dem Strich, der den Aufgabenteil 3 darstellte, war ein rotes Gebilde auf der schwarz-weißen Karte, das verdächtig nach einem Punkt aussah. Aber hier war nichts zu entdecken. Auch ein Aussteigen und Hinlaufen brachte uns nicht weiter. Vermutlich gehörte es einfach zur Karte, verwirrte uns aber sehr! Nun gut, zurück ins Gewerbegebiet, um den noch ausstehenden (eindeutigen) Punkt anzufahren und nicht von dem Pfeil verwirren lassen, den wir zwar in Gegenrichtung befuhren, aber halt nur bis kurz vor seinem Ende und nicht komplett.

In Aufgabe 13 galt es drei Kartenkopien in der Strecke unterzubringen. DAS war kein Problem. Allerdings scheinen wir übersehen zu haben, dass der freundliche Hinweis, dass es ca. 8 km bis zur nächsten Abfahrt sind, die Doppellinigkeit der Straße unterbrach. Heute kann ich mir das gar nicht erklären, dass wir das nicht gesehen haben. Das ist SO offensichtlich! Aber gut, Fehler Nummer 3 auf unserem Konto. Danach kam keiner mehr, zumindest keiner, der gewertet wurde. 😉 Erst jetzt beim Nachbearbeiten sehe ich das riesige Chinesenzeichen, das Aufgabenteil 15 in der letzten Aufgabe darstellen sollte, aber von uns geflissentlich ignoriert wurde. Und wie bereits angedeutet, wurde es wohl auch aus der Wertung genommen.
Als wir mit 34 Minuten Karenz im Ziel ankamen, wurde es schon dunkel. Erfreulich schnell hing die erste Etappe aus und wir konnten feststellen, dass wir mit einem anderen Team zusammen 2 Fehlerpunkte hatten, wobei ein Team 0 Fehler hatte. Als dann die zweite Etappe auch ausgehängt wurde, war klar, dass das 0-Fehler-Team abgebrochen hatte und unser einer Fehler aus der zweiten Etappe zum ersten Platz reichte, juhu! Erwähnte ich schon mal, dass uns die Solinger Ori sehr zu liegen scheint? 🙂

Die Zeit bis zur Siegerehrung vertrieben wir uns mit Salat und Spielen. Eva war heute bei „Römisch Pokern“ nicht zu schlagen. Vermutlich hat sie heimlich würfeln geübt! 😉
Die Siegerehrung bescherte uns zu unserem ersten Platz in der Klasse A natürlich ein Zöppkesmesser. Zudem gab es mit der üblichen Truppe auch noch den Sieg in der Mannschaftswertung. Über die Toffifee freut sich mein Mann immer sehr und der Sekt wurde zu meinem Geburtstag ein paar Tage später geleert.
Auf dem Heimweg gab es ein Feuerwerk zu sehen (bestimmt extra für uns, muss das ein Aufwand für die Veranstalter gewesen sein, den richtigen Moment abzupassen!) und die obligatorische Siegeshymne. 🙂
Der Tag hat uns wieder sehr viel Spaß gemacht; hier fahren wir echt gerne. Schade, dass es dieses Jahr noch nicht so oft geklappt hat, aber die nächsten Ereignisse stehen ja schon vor der Türe!
Und hier noch der Dialog des Tages:
Beifahrerin: „Sag Bescheid, wenn die Autobahn kommt!“
Fahrerin: „So, wir fahren jetzt unter der Autobahn durch.“
Beifahrerin: „Ok, dann fahr weiter!“