Einfacher Plan (Bericht Ori Solingen 2016)
Eva hatte einen ganz einfachen Plan: Wir fahren nach Solingen, gewinnen in Klasse N, holen damit unseren letzten Pokal und starten zukünftig in Klasse A. So ganz ernst gemeint war das nicht, aber Pokale wollte sie auch nicht zwingend mehr gewinnen. 🙂
Mein Plan war noch einfacher: Wir fahren nach Solingen, gucken, wie es läuft und entscheiden dann später mal, ob wir weiter Klasse N fahren.
Unser zweites Team hatte sich zwischendurch auch angemeldet, aber im Laufe der Woche hatte sich abgezeichnet, was sich am Samstag bestätigte: aus Krankheitsgründen konnten sie nicht antreten. So haben wir uns alleine auf den Weg gemacht. Das Startlokal war sehr idyllisch an einem kleinen Bach mit See und Mühle gelegen.
Nach dem Abholen unserer Unterlagen haben wir uns einen Sitzplatz gesucht. Da wir von einem Tisch direkt mit “Da sind ja die Spielemädels!” begrüßt wurden, konnten wir gar nicht anders, als uns dazu zu setzen. 😉 Wir saßen unter einem riesigen Elch – der uns allerdings erst nach einer halben Stunde aufgefallen ist. An dieser Stelle schöne Grüße an “Elch Schlünkes Timme”. 🙂
Aber erst die Arbeit (Fahrerbrief durcharbeiten), dann das Vergnügen! Dieses Mal gab es wieder eine für uns neue Pfeilregelung, die besagte, dass man in Fahrtrichtung den Pfeil nur teilweise erneut befahren durfte und entgegengesetzt gar nicht.
Dann ging es los mit “Shanghaien”, einem Würfel- und Kartenkaufspiel, bei dem es um Mehrheiten geht. Ich kannte das noch gar nicht, aber das tat meinem Abschneiden keinen Abbruch. 🙂 Die wichtigste Figur schien der “Kapitän” zu sein … (… NICHT! Den hat man überhaupt gar nicht gebraucht!)
Man beachte die “große” Apfelschorle und die “große” Cola (immerhin 0,25 l und 0,2 l).
Um 15:58 Uhr ging es für uns dann auf die Strecke.
Wir mögen die Oris besonders gerne, die aus einzelnen kleinen Aufgaben bestehen, so wie in Solingen auch. Gut, dass Eva, als es losging sagte, “Ori-Modus an” – so fällt es mir immer leichter, auf die Tafeln mit den Zahlen zu achten. Die Zahlen auf den (neuen) Tafeln waren dieses Mal im Vergleich zur Tafelgröße recht klein, aber dafür bestimmt im Dunkeln gut sichtbar.
Dieses Mal gab es keine Links-Rechts-Verwirrungen, dafür bei den ersten Richtungshinweisen eine kurze Pause vor der Richtung und eine unterstützende Handbewegung in die richtige Richtung. 😉
Aufgabe 1 lief sehr gut, Aufgabe 2 und 3 führten uns dann in ein etwas unübersichtlicheres Industriegebiet. Einmal hätte ich eine Tafel dennoch übersehen, aber Eva hatte aufgepasst. Bei Aufgabe 5 hätten wir beinahe den unteren Aufgabenteil übersehen, aber glücklicherweise ist uns das noch rechtzeitig aufgefallen!
Aufgabe 7 bestand aus so vielen Teilaufgaben, dass wir irgendwann die Nummerierung der Teilaufgaben sein gelassen haben bzw. wieder bei 1 angefangen haben. Außerdem ging es wieder in ein Industriegebiet; bei Eva meist als Katastrophengebiet bezeichnet. Bei Teilaufgabe 8 (der ersten) ist uns eine Orientierungskontrolle einer konkurrierenden Veranstaltung begegnet – genau an einer Stelle abseits der Straße, an der wir auch eine OK erwartet haben. Die fremde Tafel sah aber etwas anders aus als die von der MSG Solingen und außerdem hing sie in Fahrtrichtung links – wir sollten aber ausschließlich rechts welche finden. So haben wir sie nicht aufgeschrieben, sondern ca. 5 m weiter die auf der rechten Seite hängende, zu unserer Ori gehörende 34. Aus dieser Aufgabe 7 stammt auch die Unterhaltung: “Nach der Nummer 10 …” – “Ja?” – Nach der Nummer 10 …” – “Ja, nach der Nummer 10?” – “… kommt die 11!” Aha! Im weiteren Verlaufe (wir sind noch immer bei Aufgabe 7 – ich sag ja, sie war lang!) stellte Eva auch panisch fest, dass unsere Bordkarte schon fast vollgeschrieben war. Bei mir fingen ebenfalls die Gedanken an zu rasen: “Alles falsch?”, “Ob man einfach neue Kästchen dazu malen darf?”, “Oder ob man die Rückseite benutzen darf?” – Moooment! Rückseite?! “Eva, gibt es vielleicht eine Rückseite?” – “Jaaa!” Puh! Die Erleichterung war bei uns beiden groß! Wir konnten also die noch folgende SK und die beiden OKs (schließlich musste man den langen Pfeil aus ebendieser Aufgabe 7 erst zu Ende fahren und dann die Durchfahrtskontrolle anfahren) auf der Rückseite vermerken, bevor wir die Bordkarte an der DK abgaben.
Zur Auflockerung mal ein Foto vom Ori-Auto inkl. Fahrerin:
Aufgaben 8 und 9 waren nach kurzer Überlegung auch gut machbar, Aufgabe 10 war auch unkritisch.
Aufgabe 11 war schon die letzte Aufgabe. Dort kam ein Pfeil aus Aufgabe 2 zum Tragen, den wir nicht erneut komplett befahren durften und einen kleinen Umweg einlegen mussten. Ein wenig enttäuscht waren wir schon, dass wir auf dieser Strecke weder OK noch SK fanden. (Nachher stellte sich heraus, dass es eine Negativkontrolle auf der Pfeilstrecke gegeben hatte.) Dann ging es weiter rum bis zum Ziel… Haaaalt! Kurz vorher bemerkte Eva noch den in der Ecke versteckten kleinen Punkt, ca. 500 m vom Ziel entfernt. Festgestellt hatte sie das ca. 1 km vor dem Ziel, genau als wir bei dem eingezeichneten Blitzer waren. Gerade noch rechtzeitig! Ca. 10 Minuten vor den angesetzten 3:30 Std. erreichten wir dann das Ziel. Die zweite Bordkarte war deutlich weniger ausgfüllt: 39 Eintragungen in Etappe 1 und nur 13 in der der zweiten. Aber vielleicht ist das für die schnelle Auswertung auch ganz praktisch…
Mit einem anderen Klasse-N-Team haben wir die Lösungen verglichen. Sah ganz gut aus für uns. Der erste Aushang ließ auch nicht lange auf sich warten:
(Die durchgestrichenen Zahlen auf der Ideal-Bordkarte wurden vermutlich aus der Wertung genommen.)
Bis zur weiteren Auswertung und Siegerehrung haben wir uns mit “Taste of Poland” beschäftigt. Ein Spiel, bei dem man mit Hilfe von Karten polnische Gerichte zubereiten muss. War nicht so der Knaller, zumindest zu zweit nicht.
Auf diesem Bild befindet sich ebenfalls eine “große Apfelschorle” (na gut: befand), die hatte allerdings 0,4 l.
Weiter gings mit Hoppladi Hopplada, einem Häschen-Würfelspiel. War ganz witzig, da man die guten Würfelergebnisse des Gegners klauen konnte, aber dann weiterwürfeln musste. Als ich es erstmal verstanden hatte, war mir dann auch klar, wie man die “dicken” Punkte erzielen konnte. Nicht, dass ich das dann auch so in Würfelergebnisse umsetzen konnte… 🙂
Oh, im ersten Spiel doch, sehe ich gerade! 🙂 Das zweite hat Eva dann haushoch gewonnen. Die super Rechenhilfe, die zum Spiel gehört, lässt sich ganz rechts nur erahnen. Jemand hat dort die schwierigsten Rechenoperationen (3 x 11 = 33) abgelesen… Keine Sorge, E… , ich verrate nicht, wer das war! 🙂
Noch eine Runde “Gauner raus!” (da habe ich letztes Mal bei der Schwelmer Ori schon von berichtet)
und dann war auch schon Siegerehrung!
Wie schon geschrieben, sah es beim ersten Aushang noch so aus, als hätten wir mit 0 Fehlerpunkten und 0 Zeitpunkten einen geteilten ersten Platz. Im finalen Aushang waren wir die alleinigen Sieger, da die anderen doch einen Fehler (gleich 10 Strafpunkte) gemacht hatten. Von den 12 Klasse-N-Startern sind erstaunlicherweise nur 7 gewertet worden. Hier geht es zur offiziellen Ergebnisliste.
Bei der Siegerehrung bin entweder ich gut getroffen
oder Eva
(dafür sieht man meine Ori-Frisur – super beim Autofahren! 🙂 ).
Es gibt auch ein Bild von uns beiden, aber ganz leicht unscharf:
Unsere Preise hab ich ja im vorigen Post schon gezeigt. Besonders gefreut haben wir uns aber über das Zöppkesmesser, das wir gewonnen haben. Das ist auf dem anderen Bild auch drauf (ganz vorne), aber wir haben es auch nochmal in groß fotografiert, damit man die schöne Inschrift auch sehen kann:
Eva hat ihres auch schon ausprobiert und ist ganz begeistert.
Aber was erwartet man von einem Solinger Messer auch anderes? 🙂
Wir hatten auf jeden Fall einen sehr schönen Tag – auch vom Wetter her; es hat nur ganz kurz mal genieselt!
Auf der Heimfahrt gab es allerdings Gesprächsbedarf, dazu später mehr… 😉
Ein Gedanke zu „Einfacher Plan (Bericht Ori Solingen 2016)“
Sehr schöner und unterhaltsamer Beitrag. 😉