Never change a winning team
Natürlich stand der Titel schon vor der Fahrt fest – passt ja sowohl bei gutem wie auch bei schlechtem Abschneiden als neues Team! 🙂
Nach über 15 Orientierungsfahrten mit Eva als Beifahrerin stand also nun die erste mit einem neuen Beifahrer an. Am liebsten wäre ich natürlich wieder mit Eva gefahren, aber da sie verreist war und ich den ohnehin späten Saisonstart nicht noch weiter nach hinten schieben wollte, habe ich Linus‘ Angebot sehr gerne angenommen und war sehr gespannt, wie die Fahrt werden würde. Ich kenne Teams, die schon mehrfach miteinander gefahren sind, aber vor einer Ori erstmal den Anfang der ersten Etappe des Vorjahres fahren, um sich abzustimmen, wer wann was sagen soll und wann nicht. Darüber haben Eva und ich uns noch nie unterhalten! Und Linus und ich haben auch nichts derartiges besprochen. Wir sind also einfach ins kalte Wasser gesprungen. Oder gefahren? 🙂
Es ging auf jeden Fall schon gut los. Linus hat aufmerksam festgestellt, dass in den Unterlagen eine „Nennzeit“ angegeben war. Das kannte ich noch gar nicht, allerdings bin ich auch bisher noch nicht in Heiligenhaus gestartet. Wir haben dann herausgefunden, dass man zu der Uhrzeit spätestens vor Ort sein sollte und haben unsere Losfahrzeit deutlich nach vorne korrigiert. Gerade losgefahren, musste ich noch mal kehrtmachen, um das vergessene Klemmbrett einzupacken. Das liegt sonst bei Eva und wird da erst eingeladen… Ich wollte Linus abholen und habe damit gerechnet, dass er an der Bushaltestelle bei ihm um die Ecke stehen würde. Da er dort nicht stand, bin ich zu ihm nach Hause gefahren. Dort machte seine Verlobte ganz verwundert die Türe auf, da Linus gerade zur Bushaltestelle aufgebrochen war. Nun gut, also wieder zurück und wir konnten endlich los. Vorweg: Das war auch das einzige, wo unsere Abstimmung besser hätte sein können; während der Ori lief es super!
Nach einem kurzen Tankstopp waren wir überpünktlich im Startlokal. Linus nutzte gleich die Gelegenheit, um seine Armbanduhr mit der Funkuhr zu synchronisieren. Schließlich sollte es wieder eine Sollzeitprüfung geben! Da habe ich persönlich immer leichten Bammel vor, weil wir (das „alte“ Team) das einfach nicht gut können…
Die Spieleauswahl war auch ohne Eva (das ist normalerweise ihre Aufgabe) gut und zu einem leckeren Apfelkuchen mit Tee ging es mit „Ebbe und Flut“ los. Da das Spiel in einer so kleinen Schachtel steckt, aber sehr schön zu spielen ist, darf es auch oft mit in den Urlaub fahren.
Während unserer Runde „The Game – face to face“ gab es die Fahrerbesprechung. Für uns gab es dort keine Besonderheiten und als wir unsere Partie zu Ende gespielt hatten, ging es raus, um das Auto vorzubereiten. Linus musste erstmal schauen, wie herum er unser großes Super-Klemmbrett verwenden wollte, aber letztlich gab es an der Stelle keine Umgewöhnung für mich.
15:49 Uhr war unsere Startzeit. Linus holte unsere Aufgaben und wir gingen sie wie üblich gemeinsam durch. Kurz darauf ging es dann auf die Strecke. In der ersten Aufgabe stand die Gleichmäßigkeitsprüfung an: Die ersten ca. 6 Kilometer sollten mit einem Schnitt von 30 km/h gefahren werden. Einigermaßen haute das auch hin. 718 Sekunden Abweichung finde ich für unsere Verhältnisse ganz in Ordnung (insegesamt bewegten sich die Abweichungen zwischen 676 und 880 Sekunden).
In Aufgabe 2 gab es das Schwänzchen vom Anfangspfeil zu beachten und somit war das Dreieck zu fahren und nicht der direkte Weg. Aufgabe 3 brachte uns dann den ersten (und soll ich spoilern? 🙂 Also gut: auch den einzigen!) Fehler ein. Entweder hatten wir den kürzeren Weg zum dritten Strich übersehen oder die Sperrung dort, zumindest fehlte uns die 87 auf der Bordkarte. Teilaufgabe 6 mit den Fischgräten, die nach Natur zu befahren waren, stürzte uns in eine Minikrise. Welche Wege zählten jetzt und welche nicht? Zudem durften Striche ja nur einmal befahren werden! Nach einigen Minuten kam uns dann aber doch die Erleuchtung und unsere Lösung passte hervorragend. Wir holten uns die zwei Stempel und weiter ging’s.
Aufgabe 4 bescherte uns Rehe neben der Straße (die zahlreichen Pferde unterwegs erwähne ich besser nicht, sonst ärgert sich Eva noch mehr, dass sie nicht mitfahren konnte).
… Fortsetzung folgt, jetzt ruft erstmal die Remscheider Ori!